Samstag, 4. Mai 2013

[Rezension] Cheryl Strayed: "Der große Trip"

Als ich den Klappentext des Buches auf der Seite von Blogg Dein Buch* gelesen habe, war ich Feuer und Flamme.
Seht mal her:

"Die Frau mit dem Loch im Herzen, das war ich.« Gerade 26 geworden, hat Cheryl Strayed das Gefühl, alles verloren zu haben. Mit Drogen und Männern tröstet sie sich über den Tod ihrer Mutter und das Scheitern ihrer Ehe hinweg. Als ihr ein Outdoor-Führer über den Pacific Crest Trail in die Hände fällt, trifft sie die folgenreichste Entscheidung ihres Lebens: mehr als tausend Meilen zu wandern, durch die Wüsten Kaliforniens, über die eisigen Höhen der Sierra Nevada, durch die Wälder Oregons bis zur »Brücke der Götter« im Bundesstaat Washington – allein, ohne Erfahrungen und mit einem Rucksack auf dem Rücken, den sie »Monster« nennt. Diese Reise führt sie bis an ihre Grenzen und darüber hinaus..."
Der Gedanke in der Wildnis ohne direkten Kontakt zur Zivilisation zu überleben fasziniert mich schon immer. Als Kind hatte ich tagträume darüber, mir ein Stück Land urbar zu machen und alles selbst zu bauen.  Naja, wie das Leben so spielt wohne ich inmitten der Großstadt. Das nächste an Wildnis war es wohl, mit anderen Hippies eine Woche am Strand wild zu campen, das war wunderschön übrigens.
Ich war sehr froh, dass ich den Zuschlag für Cheryl Strayeds Buch bekommen habe. Und nach Lektüre des Buches bin ich immer noch froh. Das Buch macht gute Laune, macht Mut und motiviert dazu, ungewöhnliche Dinge zu wagen.
 Die 445 Seiten lesen sich dabei sehr schnell und gut weg, nachdem man die ersten Seiten überwinden muss, in denen es direkt um den Tod der Mutter der Autorin geht.

Cheryl hat sich selbst den Nachnamen „Strayed“ gegeben; dieser bedeutet: verloren sein, vom Weg abkommen.

Der Name passt zu ihr und zu ihrem Gefühl der Haltlosigkeit und Verwirrung. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie ihre Ehe in den Sand gesetzt, sich mit dubiosen Männern eingelassen und muss zusehen, wie ihre Herkunftsfamilie zerbricht. Sie setzt sich in den Kopf, auf den großen Trip zu gehen und den Pacific Crest Trail zu bewandern, einen Fernwanderpfad, der von der kanadischen bis zur mexikanischen Grenze durch die Wildnis führt.
Ihren Rucksack packt sie bis oben hin voll und kann ihn zunächst nicht hoch heben, daher nennt sie ihn „Das Monster“. 

Cheryl Strayed schreibt ehrlich und offen über die Kraftanstrengung der Wanderung, über ihre Mittellosigkeit und ihre Emotionen, ich hätte noch immer weiter lesen können. Vielleicht schreibt sie noch einen weiteren Titel darüber, wie es ihr nach Beendigung des Pacific Crest Trail ging? Wie hat sie z.B. ihren Mann kennen gelernt? Durch Cheryls Offenheit und Direktheit hat man schnell das Gefühl, sie gut zu kennen. Man sieht sie fast vor sich, wie sie völlig versifft und verängstigt in drückenden Schuhen und mit zerschrammten Beinen lautstark Kinderlieder singt, um die Bären fern zu halten. Wie sie kreischt, wenn eine Klapperschlange auf dem Weg liegt. Wie sie die Schönheit der Landschaft in sich aufnimmt und ihre seelischen Wunden beim Laufen langsam zuheilen.
Weibliches (heterosexuelles) Begehren wird dabei nicht ausgelassen, wie es sonst oft passiert, sie thematisiert Masturbation im Zelt (zu müde) und beschreibt einigermaßen detailliert Sex trotz Hornhaut an den Hüften.

Fazit: Würde ich Sternchen vergeben, bekäme dieses Buch alle. Nicht, weil es literarisch besonders "wertvoll" erscheint, sondern weil es furchtbar Lust auf das Leben macht.


Das Buch wurde mir im Rahmen von Blogg Dein Buch vom Kailash-Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Es ist für 19,99€ hier erhältlich.
Infos über Blogg Dein Buch habe ich hier schon einmal gegeben.

2 Kommentare:

  1. Klingt wirklich spannend und Lust aufs Leben kann man ja immer brauchen ;)

    Liebe Grüße und danke fürs Vorstellen :)

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  2. Ein wirklich klasse Buch <3


    Allerliebste Grüße,
    HOLYKATTA

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Danke für deinen Kommentar!
Ich habe nichts gegen Bloglinks, gucke aber sowieso bei jedem unbekannten Namen mal rüber. ;-)
Einen schönen Tag wünsche ich!